KI

Brustkrebs ist eine herausfordernde Erkrankung, die das Leben einer Person grundlegend verändern kann. Doch selbst inmitten dieser schwierigen Situation können Lebensfreude und Kraft eine zentrale Rolle spielen.
Trotz der emotionalen Belastungen und körperlichen Herausforderungen, die mit Brustkrebs einhergehen, ist es bemerkenswert, wie viele Menschen die innere Stärke finden, um sich der Krankheit mutig entgegenzustellen.
Die Lebensfreude wird zu einem kostbaren Gut, das die Betroffenen dazu inspiriert, jeden Tag zu schätzen und das Leben in all seinen Facetten zu umarmen.
Es ist diese Kombination aus Lebensfreude und innerer Stärke, die den Menschen hilft, den Brustkrebs mit Entschlossenheit und Optimismus anzugehen.
Durch den Glauben an die eigene Kraft und den positiven Blick auf die Zukunft kann die Herausforderung des Brustkrebses zu einer Quelle der Inspiration werden, um das eigene Leben noch intensiver zu leben und sich selbst zu erneuern.

Dieser Absatz stammt nicht von mir, sondern vom mittlerweile sehr bekannten Chatbot ChatGPT.
Mit Hilfe künstlicher Intelligenz werden Texte generiert, die natürlich und "menschengemacht" klingen.
Bestimmt habt auch ihr schon davon gehört oder das Programm selbst ausprobiert.

Künstliche Intelligenz ist gleichermaßen faszinierend wie beängstigend.
Sie kann das Leben erleichtern und Arbeit abnehmen, aber sie erscheint auch so mächtig, dass man sich zu fragen beginnt, ob künstliche Intelligenz eines Tages den Menschen in den meisten Bereichen ersetzen wird.
Es stellt sich auch die Frage, wo die "moralischen" Grenzen festzulegen sind.

Würdet ihr Woche für Woche einen künstlich erschaffenen Blogtext lesen wollen?
Einen Text, den ich davor mit den passenden Schlagwörtern "in Auftrag gegeben" habe? (Oben habe ich das gemacht mit den Begriffen "Brustkrebs", "Lebensfreude" und "Kraft"... und herausgekommen ist innerhalb von Sekunden ein sehr nachvollziehbarer und schlüssiger Absatz.)
Ich nehme an, das würdet ihr nicht wollen. Ich an eurer Stelle auch nicht, und ich hätte beim Erstellen des Textes auch ein ganz mieses Gefühl und käme mir wie ein Betrüger vor.

Zum Glück fällt mir das Schreiben auch so leicht, so dass ich gar nicht auf externe "Helferlein" angewiesen bin.
Schreiben ist mein Stilmittel, um mich - besonders in selbstreflektierender Art und Weise - auszudrücken.

Bei meinem Trans-Outing vor drei Wochen half mir ein - natürlich selbst geschriebener - Text, den ich für Mails und Social Media verfasste.
Es ging dabei nicht nur darum, alle mir wichtigen Menschen gleichzeitig zu erreichen, sondern auch darum, zuvor in aller Ruhe an den Worten zu feilen, die ausdrücken sollten, was in mir vorgeht.

Ein Chatbot hätte das nicht mal halb so gut für mich erledigen können.
Oder doch?

Liebe Familie und Freunde,

ich hoffe, es geht euch allen gut. Heute schreibe ich euch diesen Brief, um euch etwas sehr Wichtiges mitzuteilen. Ich möchte euch offenbaren, dass ich als Transmann lebe.

Dieser Schritt war für mich eine lange Reise der Selbstentdeckung und Selbstakzeptanz. Ich habe erkannt, dass mein zugewiesenes Geschlecht nicht mit meiner inneren Identität übereinstimmt. Ich fühle mich als Mann, und es ist für mich von großer Bedeutung, dass ihr das wisst und mich in meiner Reise unterstützt.

Ich weiß, dass diese Nachricht für einige von euch überraschend sein kann und möglicherweise viele Fragen aufwirft. Bitte versteht, dass dies keine Entscheidung ist, die ich leichtfertig getroffen habe. Es war ein Prozess, der Jahre gedauert hat, und ich habe mich mit meinen Gedanken und Gefühlen intensiv auseinandergesetzt.

Ich teile dies mit euch, weil ich eure Unterstützung und euer Verständnis brauche. Es ist wichtig für mich, dass ihr mich in meiner Identität als Transmann anerkennt und respektiert. Ich bitte euch, offen für Gespräche zu sein und Fragen zu stellen, wenn ihr welche habt. Ich bin bereit, euch zu erklären, was es für mich bedeutet, ein Transmann zu sein und wie ihr mich unterstützen könnt. [...]

Es ist gruselig, aber ich finde tatsächlich Parallelen. Zum Teil klingt das schon ganz schön ähnlich, wenn auch natürlich "allgemeiner" und distanzierter. Mein eigener Text hatte klarerweise meine eigene Note, war - so darf ich behaupten - kreativer und direkter.

Aber dennoch: Hätte ich gewollt, hätte ich ChatGPT mit den nötigen Stichworten füttern können und hätte mir Denkarbeit erspart.

 

... Aber dann hätte auch das eben erwähnte Persönliche gefehlt.

... Dann wäre es nicht MEIN Outing gewesen, sondern irgendeines.

... Dann wäre ich emotional weit weniger beteiligt gewesen, sondern hätte einfach nur einen Job erledigt.

... Und das hätte - da bin ich sicher - niemand wirklich lesen wollen.

 

Ihr werdet also auch weiterhin persönliche Texte von mir bekommen. :-)

Nicht unbedingt jede Woche ein Outing (das hätte letztlich in diesem Blog auch nichts verloren), aber Blogbeiträge in meinem persönlichen Stil ... so wie ihr ihn seit dem Start 2019 kennt.

 

Zu verteufeln ist künstliche Intelligenz dennoch keineswegs.

Sie ist mit Fingerspitzengefühl und in richtiger Dosierung zu verwenden, damit sie unter Kontrolle bleibt.

 

Für die Krebserkennung und -behandlung ist "Artificial Intelligence" womöglich sogar eine große Chance.

Sie steht in den Startlöchern, um Datensätze zu filtern, Befunde und Bilder auszuwerten und bei Vorsorge- und Früherkennungsuntersuchungen eine große Hilfe zu sein.

Womöglich erkennt künstliche Intelligenz künftig die individuellen Risiken, an bestimmten Krebsarten zu erkranken und analysiert Möglichkeiten, die Krankheit zu bekämpfen.

Chirurgische Roboter sind bereits soweit... sie assistieren, führen kleinste Schnitte mit größter Präzision aus und berechnen genau, an welchen Positionen und auf welche Weise Tumoren und andere Erkrankungen oder Verletzungen zu behandeln sind.

 

Wichtig dabei ist aber immer zu wissen: Auf den und die Medizinerin "daneben" wird man dennoch nie verzichten können, und das ist auch gut so.

In der Medizin - und in fast allen anderen Bereichen ebenso - muss einfach der Mensch im Vordergrund und an der Hauptstelle bleiben.

Wenn wir krank sind, wollen wir von einem Menschen gesehen, beraten und behandelt werden. Von einem Menschen mit seiner ureigenen, "natürlichen" Intelligenz.

 

So lange das so bleibt, mache ich mir keine Sorgen.

 

 

 

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0